Notre-Dame schlägt niederbayerisch

Wenn am 7. Dezember die Glocken der Kathedrale Notre-Dame in Paris zur Wiedereröffnung nach dem verheerenden Brand erklingen, ist auch ein Stück Niederbayern dabei.

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Aus nur einem Stück Stahl entstehen die „Glücksklöppel“.

Die Eduard Wensauer GmbH & Co. KG Rottaler Hammerwerk aus Anzenkirchen bei Triftern sorgt in dem französischen Nationalheiligtum für den guten Ton. Im Rottal gefertigte Glockenklöppel verleihen der „Emmanuel“, einer der größten Glocken Frankreichs, und ihren neun Geschwistern ihre Stimmen. 560 Kilogramm wiegt alleine das „Klangsteckerl“ von Emmanuel. Die Klöppel müssen aus einem einzigen Stück Stahl gefertigt werden – echte Meisterwerke also. Martin Wensauers 10-köpfiges Team mit den vier Hammerschmieden ist zu Recht sehr stolz darauf, Anteil an dem Jahrtausendbauwerk zu haben. Seit 1863 werden bei Wensauer Metalle per Hand geschmiedet oder gehämmert. Glocken-Klöppel sind quasi das Alleinstellungsmerkmal, hier sind die Niederbayern praktisch internationaler Marktführer. Ob in Chile oder Washington: Ihre Präzisionsarbeit ist weltweit gefragt. Vor einigen Jahren fragten Schweizer Glockengießer kurzfristig Klöppel für das komplette Geläut von Notre-Dame an und das Team Wensauer zeigte, was alles möglich ist. „Es ist eine große Auszeichnung, für diese Kathedrale arbeiten zu dürfen,“ so Martin Wensauer. Die Glocken überstanden den Brand glücklicherweise, „Marie“ und „Gabriel“ bekamen jedoch neue Klöppel, weil sie eine andere Aufhängungen benötigten. „Selbst die dunkelste Nacht wird enden und die Sonne wird aufgehen“, schrieb Victor Hugo in seinem Roman „Notre-Dame de Paris“. Das gilt am 7. Dezember. Für den guten Klang dazu sorgt das Team Wensauer aus Niederbayern.

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